Reisebericht vom Sommer 2008
Im August 2008 hatten wir Gelegenheit, Königsblumenau und die Gegend zu besuchen.
Wir fuhren im Mietwagen von Berlin her, mit Unterbruch in Walcz (Deutsch Krone) in zwei Tagesetappen nach Elblag (Elbing). Dabei passierten wir am Abend des zweiten Tages, von Christburg her kommend Königsblumenau und hielten uns eine kurze halbe Stunde im Dorfzentrum vor der Kirche auf.
Am folgenden Tag fuhren wir, Preussisch Holland links liegen lassend, über Reichenbach von der anderen Seite her ins Dorf und machten einen ausgiebigen Foto/Filmrundgang durch die beiden Strassen des Dorfes.
Von den ursprünglichen Häusern und Gehöften sind einige noch in der nahezu ursprünglichen Form erhalten. Markant natürlich die Kirche, welche äusserlich nur geringfügig verändert ist.
Das ehemalige Schulhaus wurde offenbar um ein Geschoss aufgestockt, die ehemalige Post und das Pfarrhaus sind weitgehend erhalten.
Von den seinerzeitigen grossen Bauernhöfen ist einzig derjenige von Fähndrich noch nahezu vollständig erhalten (Villa im italienischen Stil und auch die Stallungen). Vom Gutshof Grunwald steht nur noch die Villa, Stallungen und Betriebsgebäude sind weitgehend verschwunden.
Die seinerzeitigen Vorlaubenhäuser sind allesamt verschwunden oder nicht mehr als solche zu erkennen.
Verschiedene Häuser der ehemaligen Landarbeiter existieren immer noch und sind auch bewohnt.
Die Fleischerei Ossowski konnte dank dem alten Schild über der Türe – kaum mehr leserlich – zweifelsfrei zugeordnet werden.
Die beiden Gasthöfe Kallien und Gabriel wurden baulich zum Teil verändert und werden nicht mehr als solche genutzt.
Vom Spritzenhäuschen mit seinem markanten Dach und Türmchen war keine Spur mehr aufzufinden.
Das Kriegerdenkmal, im Krieg und den folgenden Jahre stark zerstört, wurde 2006 restauriert und steht heute inmitten eines kleinen Parks mit Sträuchern und Bäumen.
Die in den Vorkriegsjahren durch Königsblumenau führende Bahnlinie ist an Hand des von der Strasse von Reichenbach her deutlich erkennbaren Bahndamms noch zu erahnen. Der Bahnhof und einige dazu gehörige Gebäude stehen noch. Die Geleiseführung, heute weitgehend durch Gebüsch überwachsen, ist jedoch nur schwer zu erkennen und nur an Hand der Perronkante zu vermuten.
Sowohl der Teich im Dorfzentrum, als auch weitere Teiche zwischen den Dorfstrassen sind noch vorhanden. Mit Ausnahme des Teichs am Dorfplatz sind sie jedoch stark verwachsen und veralgt und fristen heute ein trauriges, zweckloses Dasein.
Die das Dorf umgebende Felder werden bewirtschaftet und gepflegt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war die Getreide- und Rapsernte teilweise abgeschlossen oder noch im Gange.
Sehr unterschiedlich ist der Zustand der Gärten. Hier erfreuen gepflegte Gärten mit Blumenrabatten und sauber geschnittenen Rasenflächen das Auge während gleich daneben ehemalige Obstgärten von Gestrüpp und Unkraut überwuchert und kaum mehr zu erkennen sind.
Die Verständigung mit den heutigen Bewohnern ist leider erschwert, da heute niemand mehr deutsch spricht, oder wir zumindest niemanden fanden, der uns auf deutsch hätte Auskunft geben können.
Aus diesem Grund beschränkten wir unseren Rundgang auf die beiden Dorfstrassen und verzichteten darauf, weiter in Gärten und Höfe einzudringen. Die uns begegnenden Einwohner reagierten allgemein freundlich auf unsere Fotografiererei und Filmerei und wie sind überzeugt, dass wir mit minimalen Kenntnissen der polnischen Sprache bereitwillig Auskunft über die Entwicklung des Dorfes in den letzten Jahren erhalten hätten.
Aufruf
Sollten Sie Fragen zu bestimmten Gebäuden haben, sind wir gerne bereit, diese nach bestem Wissen zu beantworten.